BLÄTTERTEIG – VOM ÖSTLICHEN MITTELMEERRAUM NACH AMSTETTEN.

Der Blätterteig ist aus der heutigen Küche nicht mehr wegzudenken. Er eignet sich aufgrund seiner Grundzutaten Mehl, Wasser und Butter hervorragend für süße als auch für pikante Speisen. Im Unterschied zu anderen Teigen wird dem Blätterteig keine Hefe zugesetzt, womit er auch verträglicher ist. Davon konnten sich auch die elf Besucherinnen des Backworkshops von Bäcker- und Konditormeister Klaus Kirchdorfer in Ulmerfeld-Hausmening/Amstetten überzeugen.
„Wir bieten immer wieder Backkurse an, beispielsweise für die Brotherstellung oder für Brioche. Die Nachfrage scheint ungebrochen. Insofern war es naheliegend, sich auch einmal intensiver mit dem Thema Blätterteig zu beschäftigen“, erzählt Klaus Kirchdorfer.

Die Teilnehmerinnen starteten, um Mehl und Wasser zu vermischen und in weiterer Folge Butter schichtweise in den Grundteig einzuarbeiten. Das sogenannte Tourieren des Teiges mag zwar für viele aufwendig sein, doch die Mühe lohnt sich, sobald der selbsthergestellte Blätterteig verkostet wird. Nach der Teigproduktion ging es ums Füllen und so entstanden „Ulmerfelder Schaumrollen“, Apfelstrudel und Golatschen mit unterschiedlichen Füllungen.

„Es war sehr interessant zu lernen, wie man einen Blätterteig selbst herstellt. Erst jetzt ist mir klar wie aufwendig das ist! Das nächste Mal kauf ich meine Schokotascherl dann doch lieber wieder beim Bäcker“ sagt Maritta Eder, Teilnehmerin des Backworkshops lachend.

Das Prinzip der Herstellung des Blätterteigs oder „filo“-Teig, so der internationale Begriff für papierdünne Teiglagen, ist keine niederösterreichische Erfindung. Sie stammt laut Kulturhistorikern aus dem östlichen Mittelmeerraum und wurde durch die Kreuzzüge auch in Mitteleuropa bekannt. Schon 1311 fand der Begriff in einem Freibrief des Bischofs von Amiens/Frankreich Verwendung. Wer jedoch den Blätterteig in der europäischen Küche salonfähig gemacht hat, bleibt umstritten: Von Starköchen an Königshäusern bis zur versehentlichen Erfindung eines Lehrlings, der erst auf die Butter im Mürbteig vergessen hatte und dann zu viel davon zum Teig gab, ranken sich die Legenden.

Wer nun auch Lust auf Blätterteiggebäck bekommen hat – die Niederösterreichischen Bäckerinnen und Bäcker sind Meisterinnen und Meister im Tourieren und verwöhnen Sie gerne mit ihren selbstgemachten Köstlichkeiten.

www.baeckerei-kirchdorfer.at