Die Lehre ist erfolgreich abgeschlossen, Fabian Habison (20) startet nun als voll-ausgebildeter Bäckergeselle in der Slow-Bäckerei Kasses durch. Nach insgesamt vier Jahren (verlängerter) Lehrzeit und vielen Stunden Praxis und Theorie in der Backstube und Berufsschule steht nun der weiteren Karriere innerhalb der traditionsreichen Bäckerbranche nichts mehr im Wege.
Praxis und Theorie
„Die Lehrabschlussprüfung hatte es durchaus in sich. Aber ich war gut vorbereitet. Seit Wochen habe ich gemeinsam mit den Chefinnen Lena und Laura Kasses alle erforderlichen Arbeitsschritte geübt und den Lehrstoff der letzten vier Jahre intensiv wiederholt“, fasst Fabian Habison zusammen. Im Zuge der sechsstündigen Prüfung musste er wirklich alle fachlichen Register ziehen: Brotwecken formen, Plunder tourieren und ausfertigen, Klein- und Briochegebäck herstellen, Linzerkipferl backen sowie ein Schaustück anfertigen. Danach folgte noch ein persönliches Fachgespräch mit drei kritischen Prüfern.
Der köstlichste Duft der Welt
In der offiziellen Beschreibung des Bäcker-Lehrberufs heißt es relativ trocken: „Bäcker/innen mischen bzw. kneten den zur Backwarenherstellung benötigten Teig (Teigherstellung), geben ihm eine bestimmte Form (Tafelarbeit) und backen die geformten Teigstücke (Ofenarbeit). Dieser Beruf verbindet Tradition mit Hightech.“ Tatsächlich stecken die Ausbildung und weitere Karriere mitunter voller spannender Entwicklungen und Prozesse. Denn die Arbeit mit überlieferten Rezepten, natürlichen Zutaten und lebendigem Teig ist jeden Tag anders. Was bleibt, sind die Genugtuung und das Erfolgserlebnis, wenn sich die Backstube mit dem köstlichsten Duft der Welt füllt und das frisch gebackene Brot aus dem Ofen geholt wird – oder wie Fabian Habison es formuliert: „Ich habe mich für den Bäckerberuf entschieden, da ich es liebe, mit meinen Händen etwas Einzigartiges zu schaffen und Produkte herzustellen, die anderen Menschen einfach schmecken.“
Systematisches und genaues Arbeiten
Dass er nach seiner erfolgreich absolvierten Lehre bei Kasses bleibt, ist für ihn Ehrensache. In den vergangenen vier Jahren hat er sehr schnell seinen Platz in der Kollegenschaft und der Bäckerei gefunden. „Am liebsten stehe ich in der Arbeit beim Ofen, da man dort systematisch und genau arbeiten muss. Das Formen der Teiglinge und das Backen vom Brot gefällt mir am besten.“ Seine geschmacklichen Favoriten sind Brot, Semmeln und herzhafte Vollkornweggli – natürlich aus eigener Produktion. Für interessierte Jugendliche und angehende Lehrlinge hat er folgende Infos parat: „Bäcker ist ein sehr interessanter und vielseitiger Beruf. Da man früh anfängt, hat man dann auch den ganzen Nachmittag frei. Wenn man Freude am Backen und am Zusammenarbeiten mit den verschiedensten Menschen hat, ist man in einer Bäckerei genau richtig“.
Stolz auf den „Nachwuchs“
Die beiden Geschäftsführerinnen Lena und Laura Kasses sind sichtlich stolz auf das jüngste „vollwertige“ Mitglied ihrer Mannschaft: „Fabian hat sich in seiner verlängerten Lehrzeit – und auch nach Dienstschluss – intensiv mit der Bäckerei beschäftigt. Man spürt, dass er Leidenschaft für das Bäckerhandwerk entwickelt hat. Wir freuen uns, dass er der Bäckerei auch in Zukunft treu bleibt und das ganze Team tatkräftig unterstützt.“
Ein Gewinn für die ganze Branche
Für Landesinnungsmeister Klaus Kirchdorfer ist der frischgebackene Bäckergeselle ein Gewinn für die ganze Branche: „Die niederösterreichischen Bäckereien legen traditionellerweise größten Wert auf Fort- und Weiterbildungen. Mit jedem Bäckerlehrling, Bäckergesellen und Bäckermeister lebt das Bäckerhandwerk weiter. Ich gratuliere Fabian herzlichst zu seiner Entscheidung, sich für diesen abwechslungsreichen und lebendigen Beruf entschieden zu haben – und natürlich zu seiner erfolgreich bestandenen Lehrabschlussprüfung.“