Am 6. Mai 2025 fand mit „ARS PANIS“ der erste Zukunftstag der niederösterreichischen Bäckerinnen und Bäcker statt. Über 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten der Einladung der Landesinnung der Wirtschaftskammer Niederösterreich – ein starkes Zeichen für den Zusammenhalt und die Bereitschaft zur Veränderung in einer herausfordernden Zeit.
„Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“
Ziel der Veranstaltung war es, den Austausch unter den Betrieben zu fördern, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken, Mut zu machen, vorranging jedoch, neue Wege aufzuzeigen und den ersten Schritt zu setzen. Die Botschaft war klar: „Wir entscheiden uns für Bewegung, nicht für Stillstand, setzen auf Visionen, nicht auf Vergangenes.“ Experten aus den Bereichen Energiegemeinschaften und Personal hielten Impulsvorträge und luden zur anschließenden Diskussion ein. Die nächste Generation erzählte – aus erster Hand – über die Hintergründe zur Berufsentscheidung und Traditionsbetriebe berichteten über Entscheidungen und Lösungen, um auch in schwierigen Zeiten erfolgreich zu sein. Ein Blick über die Grenzen nach Deutschland zeigte, dass auch – oder vor allem – unkonventionelle Wege langfristigen Erfolg bringen. Am Nachmittag wurde im Rahmen eines moderierten Workshops gemeinsam über Handlungsfelder und praxistaugliche Lösungen für die Wettbewerbsfähigkeit der Bäckerbetriebe diskutiert. Das eine oder andere Unternehmen setzte hier bereits den ersten Schritt.
Impulse aus der Praxis – für die Praxis
Andreas Schwifzc, Projektleiter für nachhaltige Energiegemeinschaften der Energie Zukunft Niederösterreich GmbH (EZN), informierte über maßgeschneiderte Lösungen im Rahmen der Transformation hin zu dezentralen, nachhaltigen Energiesystemen und die mögliche Umsetzung von Energiegemeinschaften. Roland Studeny, Leiter des Service für Unternehmen im AMS Niederösterreich, bot wertvolle Einblicke in aktuelle Fördermöglichkeiten bei der Personalgewinnung und Mitarbeiterqualifikation, wie beispielsweise im Rahmen des AQUA-Programms (Arbeitsplatznahe Qualifizierung Niederösterreich).
Lena Fröschl, eine junge Bäckerin der nächsten Generation berichtete offen und authentisch über ihren Weg in den Beruf, ihre Begeisterung für das Handwerk – aber auch über notwendige Veränderungen, um wieder mehr mehr junge Menschen für diesen traditionsreichen Beruf zu begeistern.
Für besondere Inspiration sorgte der erfahrene Unternehmer Wolfgang Hager von der 1907 gegründeten Bäckerei Hager, der in seinem Vortrag „Die sieben Todsünden der Bäcker“ offen und ehrlich über eigene Erfahrungen, Stolpersteine, lösungsorientierte Zugänge und erfolgreiche Maßnahmen sprach – ein eindrucksvolles Plädoyer für Lernbereitschaft und Unternehmergeist.
Über die Grenzen – und den Tellerrand – blicken
Ein weiterer Höhepunkt des Tages war der Aufritt der deutschen Wild Bakers. Jörg Schmid, Brotsommelier, kreativer Freigeist und Johannes Hirth, Innovationsmeister mit Leidenschaft für echtes Handwerk. Zusammen sind sie nicht nur Deutsche Meister der Bäckermeister, sondern auch stolze Mitglieder der deutschen Bäckernationalmannschaft – echte Teamplayer mit Ehrgeiz und Herz. Sie holten das Brot aus der sprichwörtlichen „alten Ecke“ und begeisterten mit Ihrem Vortrag und Ihrem Motto: Handwerk, Innovation und eine ordentliche Portion Humor passen perfekt zusammen.
Workshop & Austausch: Gemeinsam Zukunft gestalten
Im Rahmen eines von Mag. Natascha Deák, Entwicklungsberatung und Kommunikationsagentur Serendipity GmbH, konzipierten und moderierten Workshops erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam, welche Themen in der Branche angepackt werden müssen. Offen wurde diskutiert, wo Veränderung nötig ist, wo man loslassen muss – und wo man sich wieder mehr auf die eigenen Stärken besinnen sollte.
„Die teils angeregten Diskussionen und der offene Austausch haben deutlich gemacht: Dieser Tag hat einen Nerv getroffen. „ARS PANIS war ein kraftvoller Auftakt. Wir wollen diesen neuen, innovativen Weg weitergehen – mit regelmäßigen Veranstaltungen, die unsere Betriebe in deren Alltag unterstützen sollen, um wettbewerbsfähig zu bleiben“, so Landesinnungsmeister Klaus Kirchdorfer
Gemeinsamer Ausklang mit Genuss
Der Tag klang mit vielen persönlichen Gesprächen aus, bot ausreichend Gelegenheit zum Netzwerken sowie zur Stimulanz und zum Austausch zukunftsgerichteter Ideen und konkreten Maßnahmen – und um gemeinsam ein wenig Energie zu tanken. Für viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hieß es nämlich: Früh wieder raus, zurück in die Backstube. Damit wir anderen am nächsten Morgen wieder frisches Brot und Gebäck genießen dürfen.
Fotos: Klaus Kirchdorfer, Serendipity GmbH presse@serendipity.ag